BDB-Förderpreis 2023

Untersuchung und Bewertung neuer Einsatzformen der LiDAR-Technologie im Zusammenhang der Leitungsdokumentation

Unter mehreren Bewerbern hat sich im diesjährigen Abschlussjahrgang der Masterstudenten aus der Hochschule für Technik Stuttgart Frau Larissa Zucker durchgesetzt und den BDB-Förderpreis mit ihrer Master-Thesis „Untersuchung und Bewertung neuer Einsatzformen der LiDAR-Technologie im Zusammenhang der Leitungsdokumentation“ erhalten. Die Thesis wurde in enger Zusammenarbeit mit der Firma BARAL Geohaus-Consulting AG (kurz: BARAL) durchgeführt.

Die Arbeit

Ziel der Arbeit war es, einen Workflow von der Aufnahme von LiDAR-Daten mittels eines mobilen Endgeräts bis hin zur Datenverarbeitung mit Hilfe eines Geoinformationssystems (GIS) zu entwickeln. Dabei wurde der Fokus auf den Energiesektor bzw. auf die Nutzung bei erdverlegten Hausanschlüssen gelegt. Für die Aufnahme wurde der viDoc RTK-Rover der Firma vigram GmbH verwendet.

Im Vordergrund stand die schnelle 3D-Aufnahme eines Leitungsverlaufs, welche auch von fachfremdem Personal durchgeführt werden soll. Neben der Arbeitsweise mit mobilen Endgeräten wurde die Datenaufbereitung mit Bildverarbeitungssoftware sowie die Datenintegration in ein GIS-System aufgeführt. Die Datenverarbeitung sollte dabei möglichst im Esri-Umfeld stattfinden.

Dabei wurde auf die Wünsche der Kunden des Energiesektors von BARAL eingegangen. Die Lösung soll zu einer Standardisierung und Skalierbarkeit des Aufgabenbereichs führen. Für diese Auswertung der Daten bzw. der Generierung einer Punktwolke wird momentan eine Software außerhalb der Esri-Produkte benötigt.

Es hat sich gezeigt, dass der Großteil der Programme auf dem Markt (noch) nicht für die Weiterverarbeitung von LiDAR-Daten geeignet sind und diese überwiegend zur reinen Bildverarbeitung entwickelt wurden. Die Weiterverarbeitung der LAS-Datei, welche die Punktwolke enthält, ist wiederrum mit dem Esri-Produkt ArcGIS Pro gut möglich.

Allgemein wurde festgestellt, dass sich die Prozesskette einer Leitungsaufnahme nicht direkt verändert hat, sondern sich lediglich die Zeitanteile verschieben. Im Vergleich zur bisherigen Prozesskette mit Vermessungsgeräten, wie Tachymetern, lässt sich eine Veränderung dahingehend feststellen, dass die Vorbereitung der Messung eingespart werden kann. Dahingegen wird ein zeitlicher Mehraufwand für die Generierung der Punktwolke und die Extraktion der Objekte im Innendienst benötigt. Die Vermessungsarbeiten können von geschultem Personal übernommen werden, wodurch das Fachpersonal mehr Zeit für den Innendienst hat, was dem momentanen Fachkräftemangel zugutekommen kann.

Der Preis

Der BDB-Förderpreis wird vom Bund der deutschen Baumeister, Architekten und Ingenieure Baden-Württemberg -Fachgruppe Vermessung- durch den Arbeitskreis der beratenden Vermessungsingenieure -abv- ausgelobt und verliehen. Der Förderpreis ist mit 500,00€ Preisgeld dotiert und wird einmalig an die beste / den besten Absolventen des jeweiligen Studiengangs aus der Geodäsie vergeben.

Bewertet wird von einer Jury, zusammengesetzt von Fachleuten aus dem abv und BDB, insbesondere die Innovationskraft der Arbeit und den Praxisbezug sowie die berufspolitische Bedeutung.

Der Preis wurde am 29.03.2023 an der Hochschule für Technik in Stuttgart durch Herrn Benjamin Sattes an Frau Larissa Zucker übergeben.

Frau Zucker ist inzwischen als GIS-Administratorin in der Stadt Neckarsulm tätig.

Wir wünschen ihr auf diesem Weg alles Gute und weiterhin viel Freude in unserem schönen Beruf.

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Portät von Ralph Larché

Ralph Larché

Bereichsleiter Utilities

ralph.larche@baral-geohaus.de